Newsletter Tierarztpraxis Kleen 06.12.2011

Liebe Tierfreunde,

das Jahr neigt sich schon dem Ende zu, so wollen wir uns aus diesem Jahr mit einem Nikolaus-Newsletter verabschieden.

Dazu einige Winterthemen:

(1) Das Weihnachtsessen war zu mächtig oder warum hat mein Tier Magenprobleme (mit Rezept-Tipps) sowie unsere Notdienstzeiten zu den Feiertagen

(2) Silvester - Freude für die Menschen, doch viele Tiere haben Angst - Was tun?

(3) Bauchspeicheldrüsenentzündung - eine schleichende aber gefährliche Krankheit, wann muss ich an so etwas denken?

(4) Medikamente und Wirkungen bei Tieren und Selbstmedikation

(5) Wir trauern um Herrn Dieck

Einige dieser Themen sind sehr umfangreich, daher werden wir hier nur kürzere Artikel darüber veröffentlichen. Wenn Sie mehr über ein spezielles Thema erfahren möchten, stehen wir Ihnen gerne mit vielen Informationen beratend zur Seite - sprechen Sie uns bitte darauf an.

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(1) DAS WEIHNACHTSESSEN WAR ZU MÄCHTIG ODER WARUM HAT MEIN TIER MAGENPROBLEME (mit Rezept-Tipps) SOWIE UNSERE NOTDIENSTZEITEN ZU DEN FEIERTAGEN

Wir verwöhnen uns gerne zu Weihnachten und neigen auch dazu, unseren kleinen Freunden etwas Gutes zu gönnen. Leider kann dies insbesondere über die Weihnachtstage zu heftigem Bauchweh führen, da viele Tiere eine plötzliche Ernährungsumstellung nicht gewöhnt sind.

Trotzdem kann ich den Wunsch verstehen, doch einmal etwas besonderes für die Tiere zubereiten zu wollen. Mein Mann und ich haben auch immer viel Freude daran, bei unseren Katzen und Hunden etwas Weihnachtsstimmung zu verbreiten.
In dem Fall ist es besser für die Tiere, wenn man selbst etwas für sie kocht, denn Sie wissen am besten, was Ihrem Tier schmeckt und was es verträgt. Leider hat die Futtermittelindustrie kein ethisches Gewissen und so enthalten viele der speziell zu Weihnachten angebotenen neuen Sorten und auch Leckerchen zu viel Fett oder Zucker und Zutaten, die Ihr Tier nicht gewöhnt ist und vielleicht deswegen auch nicht verträgt.

Sollte Ihr Tier trotz entsprechender Vorkehrungen sich nicht über Weihnachten wohl fühlen, so sind wir Heiligabend von 10-12 Uhr sowie die Weihnachtstage von 11-12 Uhr in unserer Praxis für Sie und Ihr Tier da.

Hier ein paar

Rezepte

(a) Für Katzen

EI-BREI

Zutaten:
1 hartgekochtes Ei
etwas Katzenmilch oder Laktosefreie Milch
1 TL Butter
1 EL Haferschmelzflocken

Zubereitung: Das Ei mit etwas Milch, Butter und Haferflocken pürieren.
Nur so wenig Milch verwenden, dass es einen festen Brei gibt.

HÜHNERHERZEN MIT REIS

Zutaten:
10 Hühnerherzen
1 gehäufter TL Vollkornreis

Zubereitung:
Die Hühnerherzen in wenig Wasser kochen. Den Reis nach Packungsanleitung zubereiten und ziehen lassen, bis er schön pappig ist.
Die Hühnerherzen kleinschneiden (halbieren oder vierteln) und mit dem Reis vermischen. Beides in einer Pfanne mit etwas Butter anschwenken. Fertig!

Die Hühnerherzen sind schwer zu kauen und darum gut für die Zähne.
Auch die entstandene Hühnerbrühe wird gern genommen.

(b) Für Hunde

LEBER-HUNDEKEKSE

Zutaten:
500g Mehl bei Allergikern Maismehl oder Dinkelmehl
400g gemahlene Leber
2 Eier
2El Sonnenblumenöl
1El gehackte Petersilie

Hundekekse-Zubereitung:
Gehackte Leber in eine Schüssel geben
Mehl und Eier dazugeben
Alles gut durchkneten
Auf einem bemehlten Bachblech ausrollen
Dick mit Förmchen ausstechen
Den Ofen vorher auf 180 Grad Celsius vorheizen und die Kekse ca. 20 Minuten backen.

GLUTENFREIE HUNDEKEKSE

250 gr Rinderhackfleisch
200 gr Kartoffelmehl
2 Eier
etwas Wasser
1/2 EL Honig
1 TL Leberwurst

Das Ganze dann auf 150 Grad eine 1/2 Stunde gebacken und dann nochmals 1/2 Stunde auf 120 Grad auf Umluft trocknen lassen.

(c) Für Nager

GESUNDE KNABBERSTANGE FÜR ALLE NAGER

Man nehme Trockengemüse und mische das mit Baby-Karottenbrei und forme die Masse um einen stabilen Apfelzweig. Dazu kann man noch kleingeschnittene Trockenkräuter oder Trockenobst wie Apfelchips oder Bananenchips, sowie auch Nüsse oder Sonnenblumenkerne hinzufügen.
Das Ganze dann schön langsam (über gut 3 Stunden) bei 60°C im Backofen trocknen lassen.

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(2) SILVESTER - FREUDE FÜR DIE MENSCHEN, DOCH VIELE TIERE HABEN ANGST - WAS TUN?

Wir feiern den Jahreswechsel, doch für viele Tiere ist diese Zeit der pure Stress.

Vor allem Hunde und Katzen bekommen Angstattacken aufgrund der vielen Knallerei, die sich oft ja nicht nur auf eine kurze Zeit um Mitternacht herum erstreckt sondern meistens ein paar Tage vorher beginnt und erst irgendwann im neuen Jahr endet.

Was können Sie tun?
Erstens ist es für die Tiere natürlich wichtig, dass sie möglichst nicht alleine gelassen werden. Lässt es sich nicht vermeiden, sollten unbedingt alle Rolläden und Fenster geschlossen werden, damit eine möglichst gute Geräuschdämmung erfolgt. Oftmals hilft auch ein guter Rückzugsort an dem sich das Tier verstecken kann und sich sicherer fühlt.

Hunde sollte man während der Angstattacken nicht beruhigen, da sie dieses als Bestätigung ihrer Angst sehen und somit sich die Angst noch mehr festsetzt. Statt dessen verhalten sie sich ganz natürlich wie immer, was dem Hund signalisiert "mein Herrchen/Frauchen ist wie immer, dann kann der Lärm draussen nicht schlimm sein".

Man kann sehr gut mit pflanzlichen oder homöopathischen Medikamenten eine Stressreduktion erwirken, allerdings sollte man mit dem Medikament schon gut 10 tage vorher beginnen, damit es seine optimale Wirkung entfalten kann.

Sollten Sie dazu Fragen haben welche Mittel für Ihr Tier in Frage kommt, wenden sie sich gerne an unsere Praxis.

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(3) BAUCHSPEICHELDRÜSENENTZÜNDUNG - EINE SCHLEICHENDE ABER GEFÄHRLICHE KRANKHEIT. WANN MUSS ICH AN SO ETWAS DENKEN?

Immer häufiger stellen wir mittels einer Blutuntersuchung bei Hunden wie auch Katzen eine Bauchspeicheldrüsenentzündung fest. Ursache ist meistens eine Unverträglichkeit auf Futter oder manchmal auch Medikamente oder Futterzusatzstoffe. Diese Krankheit kommt häufig schleichend und gipfelt in einen hochakuten, schmerzhaften lebensgefährlichen Notfall.

Erste Symptome sind häufig schon vorher feststellbar, werden aber nicht immer richtig gedeutet:

• Die Tiere sind oft schon vorher unruhiger und strecken sich besonders häufig (aufgrund von Bauchschmerzen) und wirken niedergeschlagen.

• Der Appetit lässt nach oder ist manchmal auch ungewöhnlich stark gesteigert.

• Das Futter oder gelber Magenschleim werden teilweise wieder erbrochen.

• Die Tiere riechen unangenehm aus dem Maul ohne dass Zahnstein oder Zahnfleischentzündungen vorhanden sind.

• Beim Abtasten wird besonders der vordere Bereich des Bauches angespannt und ist schmerzhaft.

• Der Kot ist eher weich und erscheint oft fettiger und heller.

• Viele Tiere haben auch Gewichtsverlust und trinken vermehrt.

• Manche Tiere bekommen aufgrund von Blutarmut infolge der akuten Entzündung auch blasse Schleimhäute.

Ein Verdacht auf Bauchspeicheldrüsenentzündung muss möglichst schnell untersucht werden und das Tier am besten sofort auf eine fettarme und leicht verdauliche Schonkost umgestellt werden.
Tiere mit einer auch ausgeheilten Bauchspeicheldrüsenentzündung sollten möglichst lebenslang mit Schonkost gefüttert werden, da es häufig zu Rezidiven (erneute Erkrankung der Bauchspeicheldrüse) kommen kann.

Sollten Sie Fragen zu dieser Erkrankung haben, so wenden Sie sich an unser Praxisteam.

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(4) MEDIKAMENTE UND WIRKUNGEN BEI TIEREN UND SELBSTMEDIKATION

Immer wieder stellen wir bei Gesprächen mit dem Tierbesitzer fest, dass Medikamente aus der Humanmedizin zweckentfremdet werden, um dem Tier schnelle Hilfe zu gewähren. Sehr oft geht dieser gut gemeinte Versuch schief, denn unsere Tiere vertragen oft nicht dieselben Medikamente wie wir Menschen oder benötigen andere Dosierungen.
So kann beispielsweise Aspirin für die Katze tödlich sein und Paracetamol bei den Tieren schwerste Organschäden verursachen.

So gerne Sie Ihrem Tier in der Not helfen wollen, verzichten Sie bitte auf Selbstmedikation, sondern suchen sie Ihren Tierarzt auf oder nutzen Sie das Notdienstangebot der Praxen und Tierkliniken.
Wir Tierärzte müssen über viele Jahre sowie in regelmäßigen Fortbildungen lernen, welches Präparat bei welchem Tier angewandt werden darf und in welcher Dosierung.

Dieses ist oft von Tierart zu Tierart unterschiedlich und sogar verschiedene Rassen können auch mal empfindlicher auf einen Wirkstoff reagieren. Auch Salben und Augentropfen können entsprechende Schäden hervorrufen, die eine spätere Behandlung beim Tierarzt erschwert.

Darum bitten wir Sie, bei Krankheiten nicht durch Selbstmedikation das Leben und die Gesundheit Ihres Tieres zu gefährden.

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(5) WIR TRAUERN UM HERRN DIECK

Fast jeder kannte "unseren" Herrn Dieck. Er hat fast seit unserer Praxisgründung unseren Garten umsorgt, oftmals wurde er dabei von seinem Dackel Hermann begleitet, mit dem er auch unermüdlich durch ganz Rüsselsheim spazierte.
Mit Fug und Recht können wir mit Stolz sagen, dass er für uns wie ein Familienmitglied war und so grüßte auch er uns auch immer herzlich mit "Hallo Familie!" Er hatte auch immer für uns und auch unsere Patienten ein freundliches Wort. Herr Dieck bestand darauf auch in seinem hohen Alter unseren Garten zu umhegen und "drohte" uns immer, dass er ohne Arbeit sofort sterben würde und wir hatten ihn viel zu gern als dass wir ihn hätten gehen lassen wollen.

Er ist leider am Samstag, den 19.11.2011 plötzlich und unerwartet von uns gegangen und hinterlässt in unserem Praxisteam eine große Lücke.



Wir wünschen Ihnen eine wunderschöne Weihnachtszeit, ein gesegnetes Weihnachtsfest und einen ganz nach Gemüt besinnlichen oder feucht-fröhlichen "Rutsch" in das neue Jahr 2012.

Ihr Team der Tierarztpraxis Kleen

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