Newsletter Tierarztpraxis Kleen 19.02.2011

Liebe Tierfreunde,

aufgrund privater Gründe (s.u.) hat unser Newsletter-Service lange pausiert und wir freuen uns heute Ihnen folgende Themen vorstellen zu können:

(1) Unsere Katharina ist da und ich bin wieder in der Praxis

(2) "Frühjahrsputz" wird bald fällig

(3) Was ist vor dem ersten Freigang bei Katzen zu beachten?

Einige dieser Themen sind sehr umfangreich, daher werden wir hier nur kürzere Artikel darüber veröffentlichen. Wenn Sie mehr über ein spezielles Thema erfahren möchten, stehen wir Ihnen gerne mit vielen Informationen beratend zur Seite - sprechen Sie uns bitte darauf an.

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(1) UNSERE KATHARINA IST DA UND ICH BIN WIEDER IN DER PRAXIS

Nach einer nicht so schönen Schwangerschaft mit letztendlich drei Krankenhausaufenthalten und einem Notkaiserschnitt 14 Tage vor dem errechneten Termin wurde unsere Tochter Katharina am 19.11.2010 geboren. Nach der Therapie der Neugeborenengelbsucht ist sie nun gesund und munter und mein Mann und ich können nun mit Fug und Recht sagen: Ende gut, alles gut, denn unsere Katharina ist kerngesund und entwickelt sich prächtig.

Nun, nach einer kurzen Elternzeit, bin ich wieder in der Praxis. Mein Mann übernimmt ganz der modernen Zeit entsprechend die Restelternzeit und so kann ich mich wieder weitestgehend voll in die Praxis einbringen, worüber ich mich auch sehr freue. Meine Schwangerschaftsvertretung Frau Richter wird uns daher zum Monatsende wieder verlassen, wir sind ihr sehr dankbar, dass sie so ausdauernd und verlässlich mich in der Praxis vertreten hat, so dass unsere Tierärztin Frau Feldmann nicht völlig überarbeitet ist. Ich danke hier herzlichst meinem tollen Praxisteam, das mir viele Sorgen vorenthalten hat, um meine Schwangerschaft und die erste Zeit nach der Geburt nicht noch schwieriger zu gestalten und mit viel Einsatz und Freude an der Tiermedizin die Praxis größtenteils eigenständig weitergeführt hat.

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(2) "FRÜHJAHRSPUTZ" WIRD BALD FÄLLIG

Nicht nur das Haus oder die Wohnung sollte geputzt werden, auch das Tier hat ein Anrecht auf ein wenig Frühjahrsputz.
Dazu gehört, dass beim Fellwechsel die losen Haare regelmäßig ausgekämmt werden, damit die Haut nicht so juckt und gut atmen kann. Auf diese Weise können Ekzeme weitestgehend verhindert werden. Wenn es wärmer wird kann ein Friseurtermin bei uns (bitte bei Frau Goor nach einem Termin fragen, sie berät Sie auch bzgl. der Möglichkeiten) dem Tier die warmen Tage erträglicher machen und das lästige Haaren fällt dann auch nicht so extrem aus. Manche Hunde benötigen evtl. auch ein Bad mit einem schonendem Hundeshampoo.

Auch sollte nach dem Winter das Tier selbst bei Gelegenheit ausführlich von Ihnen selbst oder dem Tierarzt inspiziert werden.
Sind die Zähne in Ordnung? Oder sind Zähne locker oder stark verfärbt durch Zahnstein, riecht das Tier aus dem Mund, kann es noch richtig fressen oder kaut es auffällig nur auf der einen Seite? Dann sollte auch der Tierarzt mal schauen dürfen, denn wir in unserer Praxis empfehlen Zahnsanierungen vor der Hitzewelle abgeschlossen zu haben, da bei hohen Temperaturen das Narkoserisiko einfach etwas höher ist und man dieses durch eine frühzeitige Erkennung von Zahnproblemen vermeiden kann. Selbstverständlich sollte eine Zahnsanierung nur von Tierarztpraxen durchgeführt werden, die eine entsprechende Dentaleinheit ähnlich wie bei einem Zahnarzt für Menschen ihr Eigen nennen - leider gibt es immer noch Tierarztpraxen die mit unzulänglichen Methoden eine Zahnsanierung durchführen und beispielsweise verbliebene Wurzelreste so nicht adäquat entfernen können, was dann zu massiven Problemen führen kann.

Dann schaut man sich die Augen, Nase und Ohren gut an: Müssen die Ohren gereinigt werden?
Mit einem milden Ohrenreiniger vom Tierarzt können Sie das ohne Probleme zuhause erledigen, wenn Sie sich unsicher sind, wie die Handhabung ist, können wir Ihnen das gerne an Ihrem Tier zeigen.
Sind Entzündungsanzeichen, Veränderungen oder Umfangsvermehrungen an Augen, Ohr oder Nase zu sehen? Oder scheint ihr Tier schlechter zu hören oder zu sehen? Manchmal kann sich im Gehörgang ein Pfropf befinden, der eventuell entfernt werden muss oder ihr Tier weist eine altersbedingte Eintrübung der Linse auf oder manchmal liegt die Ursache auch in der Stoffwechselkrankheit Diabetes begründet.

Weiter geht die Frühjahrsinspektion mit dem Fell und wenn man dieses sich genau anschaut und durchfühlt, kann man gleich auf Umfangsvermehrungen in der Haut achten. Beim Fell ist wichtig, dass keine ungewöhnlichen haarlosen Stellen aufzufinden sind, kein Juckreiz oder Veränderungen der Haarbeschaffenheit wie Schuppen, Haarbruch oder vermehrtes Fett dem Tier zu schaffen machen. Umfangsvermehrungen der Haut können manchmal nur harmlose verstopfte Talgdrüsen oder Fettgeschwulste sein, manchmal sind es aber auch Tumoren, die je früher sie entdeckt werden, um so ungefährlicher zu entfernen sind und man einer Metastasierung zuvorkommt.

Ein wichtiger Aspekt, wenn Sie Ihr Tier anschauen, ist der Zustand der Haut: zum Beispiel, ob sich die Hautfarbe verändert hat. Haut, die dunkler wird, kann auf ein Hormonproblem hinweisen, gerötete Haut dagegen z.B. auf ein allergisches Geschehen, gelbliche Haut weist auf ein Leberleiden hin.

Dann kann sich auch der Laie dem Knochengerüst zuwenden und einfach einmal alle tastbaren Knochenpunkte vorsichtig abtasten. So tastet man sich von Kopf über den Hals und Rücken hinunter zu den Füßen. Schmerzhaftigkeit oder Veränderung der Struktur sollten vom Tierarzt kontrolliert werden, denn sie können auf Arthrosen oder Schlimmeres hinweisen. Auch kann man spielerisch ohne Druck die verschiedenen Gelenke einmal beugen und miteinander auch vergleichen. Wenn sich ein Gelenk nicht optimal beugen lässt, sollte man es zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal vorsichtig erneut versuchen. Wenn das Gelenk weiterhin blockiert erscheint und/oder das Tier auch noch schmerzhaft reagiert (viele Tiere reagieren bei Schmerz nicht gleich mit Lautäußerung, sondern oft mit Schmatzen, vermehrtem Augenzwinkern, Zucken oder wegziehen) dann könnte eine Arthrose eine Rolle spielen. Tiere können viel mehr Schmerz aushalten als wir Menschen, nichtsdestotrotz erleichtert ein Schmerzmanagement die Lebensqualität ungemein. Oft sieht man erst nach Einsatz eines Schmerzmittels wie eingeschränkt das Tier vorher gelebt hat, wenn es plötzlich wieder freudig durch die Gegend springt.

Last but not least guckt man sich die Krallen an. Zu lange Krallen können einreissen oder sogar schlimmstenfalls einwachsen. Dauerhaft zu lange Krallen führen zu Stellungsproblemen und können so auch zu Fehlbelastungen und Arthrosen führen. Veränderte Krallen, die sich von Struktur oder Form verändert haben, sollte man dem Tierarzt zeigen, sie können manchmal auf einen Nagelpilz oder Stoffwechselprobleme hinweisen.

Nun ist die Frühjahrsinspektion beinahe abgeschlossen.
Als letztes sollte man bei Hund, Katze und Kaninchen noch den Impfausweis anschauen, wann denn die nächste Impfung wieder fällig ist und evtl. auch über eine Wurmkur nachdenken. Auch Kaninchen können im Kot Parasiten oder Pilze haben, diese kann man mit einer kleinen Kotprobe mittels Mikroskopie ermitteln und entsprechend behandeln. So kann dann der Frühling und der Sommer kommen mit einem rundum fitten und fröhlichen Tier.

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(3) WAS IST VOR DEM ERSTEN FREIGANG BEI KATZEN ZU BEACHTEN?

In viele Haushalte sind im Herbst oder Winter neue junge Katzen eingezogen. Wer nun überlegt, seinem Liebling Freigang zu ermöglichen sollte sie unbedingt vorher kastrieren lassen. Es ist nachgewiesen, dass kastrierte Katzen seltener abhanden kommen und tödlich verunglücken als ihre unkastrierten Artgenossen. Auch die Verletzungsgefahr durch Revierkämpfe sind prozentual wesentlich geringer.

Eine Katze im Freigang muss anders geimpft werden wie eine Wohnungskatze, evtl. muss die Katze also nachgeimpft werden. Wir empfehlen Leukose und Tollwut zusätzlich zur Schnupfen- und Katzenseuchen-Impfung der Wohnungskatze.

Auch eine Kennzeichnung ist wichtig, hier eignet sich am besten der Mikrochip. Dieser kann von jedem Tierheim und jedem Tierarzt abgelesen werden und wenn die Katze registriert ist (z.b. kostenlos bei TASSO - www.tiernotruf.org) kann auch die entlaufene oder verunfallte Katze schnell dem wartenden und besorgtem Tierbesitzer zurückgebracht werden. Der Mikrochip kann beim wachen Tier per Spritze implantiert werden. Für Reisen ins Ausland wird der Mikrochip inkl. einer gültigen Tollwutimpfung und einem EU-Ausweis ab diesem Jahr Pflicht.
Wer ganz sicher gehen will, lässt zudem die Katze tätowieren, damit auch der normale Mensch ohne Lesegerät für Mikrochips sieht, dass das Tier einen Besitzer hat. Die Tätowierung geht allerdings aus Tierschutzgründen nur in Narkose (z.B. bei der Kastration.

Halsbänder sollten einen Sicherheitsverschluss haben, denn in der freien Natur kann das Tier hängen bleiben und sich strangulieren oder sich das Halsband unter das Vorderbein ziehen und sich so die Achsel ernsthaft verletzen, dort liegt ein wichtiges Nervenbündel für die Funktion des Vorderbeins.

Beim ersten Freigang empfehlen wir die Katze hungrig zu einer ruhigen Tageszeit heraus zu lassen. Optimalerweise begleitet man die Katze zunächst, so dass sie sich ein wenig sicherer fühlt und man bei einer evtl. Panikattacke beruhigend eingreifen kann. Daher am besten an einem Tag anfangen, an dem man Zeit hat.
Da die Katze hungrig ist, ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie schnell wieder zurückkommt oder sich bei Bedarf einfacher anlocken lässt, sehr groß.

Sollten Sie Fragen bzgl. der Vorbereitung zum Freigang oder der Kastration oder den Kennzeichnungsmöglichkeiten haben, so stehen wir Ihnen gerne beratend zur Seite.

Wir wünschen Ihnen etwas verspätet aber nichtsdestotrotz für das Jahr 2011 gesunde und glückliche 12 Monate mit vielen schönen Momenten!

Ihr Team der Tierarztpraxis Kleen

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