Newsletter Tierarztpraxis Kleen 05.11.2009

Liebe Tierfreunde,

in diesem Newsletter stellen wir Ihnen folgende Themen vor:

(1) Schmerztherapie bei Tieren

(2) Wunde Füße bei Nagern - Sohlengeschwüre

(3) Die neuen Kalender 2010 sind eingetroffen

Einige dieser Themen sind sehr umfangreich, daher werden wir hier nur kürzere Artikel darüber veröffentlichen. Wenn Sie mehr über ein spezielles Thema erfahren möchten, stehen wir Ihnen gerne mit vielen Informationen beratend zur Seite - sprechen Sie uns bitte darauf an.

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(1) SCHMERZTHERAPIE BEI TIEREN

Auch Tiere haben Schmerzen! Insbesondere jetzt bei den kühleren Temperaturen läuft das eine oder andere Tier wieder "unrund". Oft fällt auf, dass die Tiere nach längerem Liegen zunächst humpeln und sich dann "einlaufen". Das kennt man sicherlich auch selbst oder hat es mal nach einer Sportverletzung erlebt.
Tiere sind aber viel unvernünftiger als wir Menschen und überanstrengen sich oft dann, wenn sie sich eingelaufen haben. Die Folge davon ist, dass die Lahmheit immer schlimmer wird, da die Verschleißerscheinungen schlimmer werden oder die akute Verletzung nicht ausheilen kann bzw. durch übermäßige Belastungen verschlimmert wird.
Ein Tier wird in den seltensten Fällen seinen Schmerz durch Laute (winseln, jaulen, schreien) mitteilen. Sollte dieses der Fall sein, wären die Schmerzen für uns im Vergleich kaum noch zu ertragen. Die meisten Tiere leiden stumm. Zurückzuführen läßt sich diese Tatsache darauf, dass die Instinkte der Tiere noch durch ihre Vergangenheit als Wildtier geprägt sind. Ein verletztes, humpelndes Tier lebt meistens nicht mehr lange und wird als Beutetier (auch unter den Raubtieren selbst ist dies der Fall!) gesehen.

Daher sollten Sie bei Gangveränderungen anhand folgender Fragen Ihre besondere Aufmerksamkeit auf das Tier richten:

• Ist es eine plötzlich auftretende Lahmheit?

Hier könnte ein Trauma/Unfall vorliegen. Selbst hochgradige Lahmheiten verbessern sich in diesem Fall innerhalb weniger Stunden wieder. In dieser Zeit sollte man sein Tier schonen und eventuell mit kühlenden Umschlägen versuchen, Linderung zu verschaffen. Ist das Bein unnatürlich verdreht oder knirscht beim Anfassen, kann eine Verrenkung oder ein Bruch dahinter stecken und das Tier sollte baldmöglichst einem Tierarzt vorgestellt werden. In solchen Fällen sollte man die vermeintliche Fraktur mit einer improvisierten Schiene stillegen.
Akute Lahmheiten sollten vergleichbar mit Verletzungen in der Humanmedizin behandelt werden, wenn nicht innerhalb von 24 Stunden eine Schmerzfreiheit erreicht wird. Dies ist vergleichbar mit der Situation, wenn man sich vertritt - dies schmerzt im ersten Augenblick extrem, verbessert sich jedoch in den meisten Fällen beim Menschen innerhalb von wenigen Stunden allein durch reine Schonung. In erster Linie sollten die Gliedmaße geschont und evtl. gekühlt werden, bei stärkeren Schmerzen kann ein spezielles Tierschmerzmittel Linderung verschaffen.
Jede Verletzung, die nicht innerhalb 2-3 Tagen wesentlich besser geworden ist, sollte auf jeden Fall fachmännisch untersucht und evtl. geröntgt werden.

ABER: Bitte geben Sie NICHT bedenkenlos Humanschmerzmittel. Bestimmte Schmerzmittel sind für unsere Haustiere so giftig, dass sie zum Tode führen können!!!

• Ist das Tier älter und humpelt nach längerem Liegen, läuft sich dann aber ein?

Hier sind häufig schmerzhafte Gelenksveränderungen (Arthrosen) die Ursache. Ohne Therapie wird sich eine Arthrose immer weiter verschlechtern bis zur Funktionsunfähigkeit des Gelenkes. Hier kann man mit Schmerzmitteln wie auch pflanzlichen oder homöopathischen Mitteln eine Entzündungshemmung und somit eine Schmerzfreiheit erreichen. Zusätzlich hilft hier eine Zugabe von Muschelextrakt zur Verbesserung bzw. Aufbau von Knorpelsubstanz und der Gelenk"schmiere".
Bei älteren Hunden mit Rückenproblemen ruhig bei sehr kaltem Wetter einen wärmenden Hundemantel anziehen - auch wenn man vielleicht komisch angeguckt wird - denn arthrotische Schmerzzustände können mit Wärme oft gut gelindert werden. Oft weiß man ja selbst aus eigener Erfahrung, dass schon alleine Wärme eine wunderbare Schmerzlinderung erreichen kann.

In der Tiermedizin gibt es mittlerweile viele Schmerzmittel, die für Langzeitbehandlungen geeignet sind speziell für chronische Schmerzzustände bei älteren Tieren.
Eine vernünftige Schmerztherapie ermöglicht Ihrem Tier ein längeres Leben mit guter Lebensqualität und schädigt bei vernünftigem, fachmännischem Einsatz weder Leber noch Niere.

Sollten Sie bezüglich Schmerztherapie Fragen haben oder sind Sie sich unsicher wie man Schmerzzustände am Tier erkennen kann, stehen wir Ihnen gerne mit Rat und Tat zur Seite.

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(2) WUNDE FÜSSE BEI NAGERN - SOHLENGESCHWÜRE

Sohlengeschwüre werden häufig bei Kaninchen, Meerschweinchen, Degus und Chinchillas festgestellt. Ursache sind meistens zu lange Krallen (bei Meerschweinchen zusätzlich durch korkenzieherartige Verdrehungen der Krallen verschlimmert), dadurch folgend Stellungsfehler der Füße, die dann noch durch Übergewicht der Tiere sowie feuchter Einstreu (Feuchtigkeit durch Urin verätzt aufgrund hohen Ammoniak-Gehaltes die Haut) verschlimmert wird.

Wenn man solche wunden Stellen an den Füßen seiner Nager findet, sollte man zunächst die Haltungsbedingungen kontrollieren:

• Die Einstreu sollte weich und saugfähig sein und keinerlei harte Splitter aufweisen. Per Eigenversuch können Sie Streu zwischen den Händen zerreiben - bei unangenehmen Splittern oder sehr harten Teilchen ist es auch für das Haustier nicht optimal. Außerdem sollten feuchte Stellen täglich entfernt werden. Die komplette Einstreu sollte ebenfalls regelmäßig gewechselt werden und die Käfigwanne aufgrund des Ammoniakes dann auch ausgewaschen und abgetrocknet werden.

• Weiterhin ist es ratsam, regelmäßig die Krallen zu kontrollieren und ggf. zu schneiden (oder schneiden zu lassen) sowie Übergewicht der Nager durch optimale Ernährung (wenig Kraftfutter, viel Frischfutter, keine gezuckerten Leckerlies) zu regulieren.

Die Sohlengeschwüre selbst werden dann täglich mit Kamillenbädern und Wundheilsalbe behandelt. Bei sehr tiefen Geschwüren wird eine Antibiose und Verbände nötig. Eine Sohlengeschwürbehandlung ist leider oft langwierig und man muss Haltung, Fütterung und Pflege komplett optimieren. Anfangs sollte man je nach Problematik die Einstreu mit weichem Heu bedecken oder sogar statt Einstreu weiche Handtücher benutzen.
Damit das Tier wieder mobiler wird - zuwenig Bewegung schadet dem Heilungsprozess - können Schmerzmittel gegeben werden, die normalerweise gut angenommen werden.

Sollten Sie Fragen zur Haltung oder Krankheiten von Nagern haben, werden wir Sie gerne beraten. Unsere Heimtierexpertin Conny Goor wird Sie kompetent über optimale Haltung und Fütterung gerne aufklären.

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(3) DIE NEUEN KALENDER 2010 SIND EINGETROFFEN

Da wir schon danach gefragt wurden: Unsere neuen Kalender der s.m.i.l.e-Initiative mit vielen Tipps und Informationen sind diese Woche neu eingetroffen!
Nehmen Sie bei Ihrem nächsten Besuch bei uns Ihr persönliches Exemplar des Kalenders 'Gesunde Tierliebe 2010' mit.

Zum Inhalt:

Januar: Gesunde Haustiere bei Eis und Schnee
Februar: Probleme mit Kaninchen?
März: Zecken: Klein und gefährlich
April: Der Gesunde Biss
Mai: Streit im Revier
Juni: Quirlige Nager auf dem Vormarsch
Juli: Tipps für ungetrübte Urlaubsfreuden
August: Sensible Urviecher
September: Die Hälfte aller Hunde und Katzen ist zu dick
Oktober: Warnsignale beobachten
November: Sorgloses Füttern im Winter macht Vögel krank
Dezember: Gesundes Weihnachtsfest für tierische Hausgenossen

Platz für Einträge des nächsten Impftermins und anderer wichtiger Termine haben Sie natürlich auch.
Auf Wunsch tragen wir Ihnen gerne gleich in der Praxis die Impftermine für 2010 Ihrer lieben Vierbeiner für Sie ein.

Eine schöne Vorweihnachtszeit wünscht Ihnen Herzlichst Patricia Kleen und das Team der Tierarztpraxis Kleen

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Tierarztpraxis Kleen
Bernhard-Adelung-Straße 40
65428 Rüsselsheim
Tel.: (06142) 83 56 57
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Internet: www.tierarztpraxis-kleen.de