Newsletter Tierarztpraxis Kleen 28.07.2009

Liebe Tierfreunde,

in diesem ereignisreichen Sommer-Newsletter stellen wir Ihnen folgende Themen vor:

(1) "Zahnsanierung" - bedeutet nicht nur: Zähne reinigen!

(2) Borrelien in Zecken - Warum nicht gleich die Zecke untersuchen?

(3) Zusammenführen von Nagern - Wie ein "Blind Date" ein Erfolg wird!

(4) Termine für die "Erste Hilfe-Kurse" sind festgelegt

Einige dieser Themen sind sehr umfangreich, daher werden wir hier nur kürzere Artikel darüber veröffentlichen. Wenn Sie mehr über ein spezielles Thema erfahren möchten, stehen wir Ihnen gerne mit vielen Informationen beratend zur Seite - sprechen Sie uns bitte darauf an.

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(1) "ZAHNSANIERUNG" BEDEUTET NICHT NUR: ZÄHNE REINIGEN!

Zahnerkrankungen gibt es sehr vielfältige - jedoch sind Zahnschmerzen für das Tier genauso unangenehm wie für den Menschen, auch wenn viele Tiere ihre Schmerzen gut verbergen.

Wir erleben immer wieder in der Praxis, dass Katzen und Hunde so schlimme Zahnprobleme haben, dass das Allgemeinbefinden und der Gesundheitszustand sehr stark eingeschränkt sind.
Oft wird mittlerweile sogar die Zahnreinigung in Hundesalons ohne Narkose angeboten oder auch mit Narkose in Tierarztpraxen ohne Dentaleinheit. Hier sollte der Tierhalter die Behandlung hinterfragen, denn in diesen Fällen kann eine Zahnreinigung meistens nicht vollständig durchgeführt werden, sondern es wird nur oberflächlich der Zahnstein entfernt, so dass es lediglich im ersten Moment nach der Behandlung gut aussieht!

Hunde und Katzen entwickeln jedoch oft Zahnfleischtaschen in denen in der Tiefe noch reichlich Zahnstein sitzt und das Zahnfleisch zumeist hochgradig entzündet ist. Diese Taschen können nur in einer Narkose gereinigt werden, denn wer schon einmal selbst beim Zahnarzt solch eine Behandlung hinter sich gebracht hat, weiß genau wie unangenehm und schmerzhaft diese Prozedur ist. Uns Menschen kann man den Sinn und Nutzen erklären, so dass wir mehr oder weniger freiwillig solch eine Zahnreinigung über uns ergehen lassen. Einem Tier kann man dieses jedoch nicht erklären, zudem schmerzt hier nicht nur die Reinigung der Zähne, sondern durch das empfindliche Gehör ist das Tier zusätzlich dem schmerzhaften Stress der Geräusche bei der Ultraschallreinigung ausgesetzt.

Weiterhin sind häufig Wurzeln an den Backenzähnen besonders bei Katzen durch Karies angegriffen (laut Studien sind schätzungsweise über 70% aller Katzen über 5 Lebensjahren betroffen) und nach der Beseitigung des oft mehrere Millimeter dicken Zahnsteins stellt man fest, dass Zähne gezogen werden müssen, da sie unter dem Zahnstein völlig zerfressen wurden. Oft liegen dann schon Wurzeln frei bzw. der Zahnschmelz wurde so nachhaltig zerstört, dass eine Erhaltung des Zahnes nicht möglich ist. In solchen Fällen wird der betroffene Zahn gezogen, welches dann nur mittels einer Dentaleinheit möglich ist, da Wurzelreste andernfalls noch jahrelang zu Kieferschmerzen und Entzündungen führen können.

Zahnstein und die Entzündungen im Zahnfleisch und Kiefer schädigen nachweislich den gesamten Körper des Tieres und können zu chronischen Erkrankungen wie Herzleiden und Nierenerkrankungen sowie zu gefährlichen Immundefiziten und somit zur Abwehrschwäche gegen Infektionen führen. Außerdem wird in gar nicht seltenen Fällen das Allgemeinbefinden durch dauernden Schmerz so nachhaltig gestört, dass die Tiere vor Schmerzen nicht richtig fressen können, sich nicht gerne anfassen lassen und sogar ihre Lebensfreude verlieren. Da die Symptome langsam aber stetig voranschreiten, merkt der Tierbesitzer erst dann das gestörte Verhalten, wenn die Tiere extrem aus dem Maul riechen, sich Kieferabszesse bilden oder das Fressen komplett einstellen. Die Freude und Überraschung ist jedoch groß, wenn nach erfolgter Zahnsanierung das geliebte Tier wegen der wiedergewonnenen Lebensfreude plötzlich um Jahre jünger erscheint. Soweit muss es jedoch nicht kommen, wenn man frühzeitig das Tier auf Zahnprobleme hin kontrollieren lässt.

In vielen Fällen haben die Tierbesitzer aufgrund des Alters oder wegen schon bestehender chronischer Erkrankungen Angst vor einer Narkose. Sorgfältig und professionell durchgeführt Narkosen sind jedoch heutzutage sehr schonend und wir empfehlen vor jeder Narkose eine kleine Blutkontrolle, um evtl. Risikofaktoren auszuschließen. Zudem wird in unserer Praxis vor jeder Narkose das Tier auf seine Narkosefähigkeit untersucht und nur dann narkotisiert, wenn das Risiko möglichst minimal ist.

Aus oben genannten Gründen ist regelmäßige Zahnkontrolle wichtig, üblicherweise wird der Zahnstatus mindestens jährlich bei der Impfuntersuchung vom Tierarzt kontrolliert und Ihnen bei Bedarf eine professionelle Zahnsanierung angeboten.
Eine professionelle Zahnreinigung besteht aus dem Entfernen des Zahnsteines an den Zähnen UND in den Zahnfleischtaschen, Behandlung von entzündetem Zahnfleisch, Entfernen von Zahnfleischwucherungen, Ziehen von kariösen Zähnen und verbliebenen Wurzelresten sowie einer Fluoridpolierung der Zähne zur Verbesserung des Zahnschmelzes, um neue Zahnsteinbildung zu verhindern bzw. verzögern. WAS KÖNNEN SIE SELBST TUN? Sollte Ihr Tier aus dem Mund stark riechen, so ist eine Zahnproblematik zu vermuten, zudem können verändertes Fressverhalten sowie gestörtes Allgemeinbefinden immer auch auf Entzündungen in der Mundhöhle hinweisen. In solchen Fällen sollte man ein Tier dem Tierarzt zeitnah vorstellen.

Zahnpflege fängt zuhause an! Bieten Sie Ihrem Tier möglichst regelmäßig spezielle Leckerchen OHNE Zucker zur Zahnreinigung an (Kauknochen für den Hund, Zahnleckerchen für die Katze) Mittlerweile sind auch Premiumfuttermittel durch zahnreinigende Bröckchenform und Enzymen geeignet, um das Zahnsteinrisiko zu minimieren.
Füttern Sie auf keinen Fall zuckerhaltiges Futter bzw. Belohnungen, die Zucker enthalten! Alle Tiere sollte man von Anfang an daran gewöhnen, das man immer an das Maul fassen darf und in die Maulhöhle hereinschauen darf. Dadurch kann man auch im Notfall (z.B. Fremdkörper zwischen den Zähnen) seinem Tier gleich helfen.

Sollten Sie Fragen zur Möglichkeit der schmerzlosen und stressfreien Zahnreinigung sowie der Narkosemöglichkeiten speziell für Ihr Tier haben, wenden Sie sich gerne an unser Praxisteam. Wir stehen Ihnen gerne mit Rat und Tat zur Seite!

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(2) BORRELIEN IN ZECKEN - WARUM NICHT GLEICH DIE ZECKE UNTERSUCHEN?

Die Zeckenzeit hat schon vor einigen Wochen begonnen und in der Praxis sehen wir wieder vermehrt Hunde und Katzen mit verbliebenen Zeckenkopf bzw. mit entzündlichen Stellen, die uns aus Sorge vor einer Borrelieninfektion vorgestellt werden.

Leider kann man bei akutem Borrelienverdacht (lokale Entzündung und "Wanderröte" im Bereich des Zeckenbisses) die Infektion noch nicht durch eine Blutuntersuchung nachweisen, so dass oft bei dringendem Verdacht eine prophylaktische Antibiose empfohlen wird. Eine Antikörpertiter-Blutuntersuchung kann man frühestens 2 Wochen! NACH dem Biss sinnvoll veranlassen.
Daher möchten wir Sie auf die Möglichkeit hinweisen, dass man in unserem Partnerlabor auch die Zecke auf Borreliose untersuchen lassen kann. Das Ergebnis ist meistens schon am nächsten Tag da. Dazu bringen Sie uns die entsprechende Zecke in einem kleinen Gefäß mit oder wir entfernen direkt vor Ort die Zecke und schicken sie am gleichen Tag zum Labor.

Diese Diagnosemöglichkeit verhindert unnötige Antibiotikagaben und deren evtl. Nebenwirkungen. Außerdem ist die Untersuchung kostengünstiger als eine Blutuntersuchung einige Wochen nach dem Zeckenbiss bei Verdacht einer Borreliose.

Denken Sie daran: eine gute Zeckenprophylaxe mit speziellen Spot-Ons oder Halsbändern verhindert einen Zeckenbefall und auch die Sorge, dass Ihr Tier sich mit Borrelien, Babesien, Anaplasmen, Ehrlichien oder FSME infiziert haben kann.

Wenn Sie eine Frage zu dieser Untersuchung oder auch anderen Laboruntersuchungsmethoden wie auch zur optimalen Zeckenprophylaxe haben, werden wir Sie gerne beraten.

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(3) ZUSAMMENFÜHREN VON NAGERN - WIE EIN "BLIND DATE" EIN ERFOLG WIRD

Wir werden oft bei Problemen bei Zusammenführen von Nagern befragt, daher möchte ich hier ein paar Tipps für ein sorgenfreies Zusammenlegen von Nagern geben. • Zunächst sollte man sich natürlich immer vorher über Platzbedarf (Käfiggrösse), optimale Haltungsbedingungen, sowie dem normalen Artverhalten informieren, bevor man sich eine bestimmte Art holt. (Nicht immer haben Zoohandelmitarbeiter oder Hobbyzüchter optimale Kenntnis - daher evtl. auf Fachbücher oder seriöse Fachseiten im Internet zurückgreifen um ggfs. die Verkaufsgespräche zu hinterfragen).
So wird man beim Vergesellschaften von Goldhamstern nur in der Paarungszeit kurzfristig Erfolg haben, da diese Tierart keine Gesellschaftstiere sind, sondern lieber einzeln leben.

• Meistens vertragen sich gleichaltrige Geschwistertiere sehr gut, allerdings sollte man immer bei getrenntgeschlechtlichen Tieren an die früh einsetzende Geschlechtsreife denken. Viele Nager sind schon mit wenigen Wochen geschlechtsreif und können für Nachwuchs sorgen, auch wenn sie Geschwister sind - bedenken Sie dass Tiere keinen menschlichen Moralkodex kennen! Nachwuchs von miteinander verwandten Tieren ist durch den Inzest oft nicht lebensfähig, kränkelnd oder hat Missbildungen. Bei den meisten Nagern kann man die männlichen Tiere kastrieren, sobald vom Tierarzt die Hoden zu fühlen sind.

• Möchte man 2 Tiere zusammenbringen, die sich nicht kennen, sollte man immer dieselbe Art vergesellschaften (also nicht wie früher oft üblich ein Kaninchen und ein Meerschweinchen zusammen halten).

• Bei Kaninchen und Meerschweinchen sollte man möglichst immer ein kastriertes Männchen mit einem Weibchen vergesellschaften, da sich bei diesen Arten gleichgeschlechtliche unkastrierte Tiere oft langfristig nicht vertragen.

• Bei kleinen Nagern, die in Gruppen gehalten werden können, kann man entweder reine Männergruppen oder Damengruppen bilden oder ebenfalls kastrierte Männchen mit Weibchen vergesellschaften.

• Größere Tiere (z.B. Kaninchen oder Meerschweinchen) sollten sich auf neutralem Boden kennenlernen. Also in einem möglichst fremden Zimmer, wo noch kein Reviergeruch vorhanden ist. Dafür bietet sich meistens am besten das Bad oder die Küche an, da diese gefliest und überschaubar sind.

• Der gemeinsame Käfig sollte vor dem Zusammenwohnen komplett gereinigt werden (Streu auswechseln, Wanne/Aquarium auswaschen und benutzte Gegenstände (Häuschen, Näpfe, Spielzeug) ebenfalls.

• Dann den kompletten Käfig mit dem Inhalt von Pfefferminzteebeuteln ausstreuen. Die Tiere, die man vergesellschaften möchte mit den (trockenen) Beuteln besonders in der Genitalgegend (Duftdrüsen!) abreiben. Durch diese Prozedur wird der eigene Geruch komplett überdeckt ohne zu schaden und die Tiere müssen gemeinsam einen Gruppenduft entwickeln.

• Genügend Futterstellen anbieten, damit es am Anfang keine Reibereien wegen Futterneid gibt.

• Genügend Versteckmöglichkeiten mit Fluchtmöglichkeit anbieten, damit die Tiere sich ausweichen können - jedoch ohne den Lebensraum mit zuvielen Gegenständen einzuengen.

• Auch wenn die Tiere sich anfänglich jagen oder "anmotzen", solange sie sich nicht beissen und kein Blut fließt, sollte man nicht eingreifen.

Natürlich sollte man den Tieren in den ersten Kennenlerntagen möglichst wenig Stress bereiten, dazu gehört, dass man sie nicht dauernd aus ihrer Umgebung herausfängt, dass man ihnen artgemässe Ruhezeiten ermöglicht, artgemäss aber nicht zu opulent füttert und sie trotzdem im Auge behält, falls das Gesellschaftungsprojekt nicht ganz glatt geht und ein Tier das andere mobbt.

Sollten Sie diesbezüglich weitere Tipps brauchen oder dazu Fragen haben, wenden Sie sich an unsere Kleintierexpertin und Tierarzthelferin Conny Goor.

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(4) TERMINE FÜR DIE "ERSTE HILFE-KURSE" SIND FESTGELEGT

Notfälle bei Hund und Katze - was kann ich tun?

Lebensbedrohliche Situationen sind auch bei unseren Haustieren keine Seltenheit. Unfälle, Insektenstiche, Vergiftungen, aber auch plötzlich auftretende Symptome lebensbedrohlicher innerer Erkrankungen machen die schnelle Hilfe durch Tierärztin oder Tierarzt notwendig. Was aber muss ich tun, um das Überleben meines Tieres bis zum Eintreffen in der Tierarztpraxis zu sichern? Und wie transportiere ich mein Tier schonend und schnell, ohne dabei Dritte zu gefährden? In diesen Fragen herrscht meist Unsicherheit bei "Herrchen" oder "Frauchen".
Tierärztliche Erste-Hilfe-Kurse für Tierbesitzerinnen und Tierbesitzer können das ändern!

In einer bundesweiten Aktion bietet die "Initiative s.m.i.l.e.- Gesunde Tierliebe" des Bundesverbandes Praktizierender Tierärzte e.V. Erste-Hilfe-Kurse unter der Leitung örtlicher Tierärztinnen und Tierärzte an. Die Kursteilnehmer werden ausgebildet, um die unterschiedlichen Notfallsituationen zu beurteilen und geeignete erste Maßnahmen zu treffen, die in praktischen Übungen trainiert werden.

Auf unserem Sommerfest werden wir kostenlos einige kleinere Vorträge bezüglich der "Ersten Hilfe am Tier" vorstellen. Desweiteren möchten wir Ihnen nachfolgend schon einmal 2 Termine bekannt geben:

SAMSTAG, 12.9.2009 : ERSTE HILFE BEI UNFÄLLEN UND VERBANDSKUNDE

Kursbeginn ist 14 Uhr

• Kursdauer ca. 3-4 Stunden mit praktischen Übungen
• ausführliches Kursskript zum Mitnehmen
• Kursgebühr 25 Euro inkl. Übungsmaterial und einem ausführlichem Skript
• kostenlose Getränke

SAMSTAG, 19.9.2009 : ERSTE HILFE BEI KRANKHEITEN SOWIE ERSTVERSORGUNG

Kursbeginn ist 14 Uhr

• Kursdauer ca. 3-4 Stunden mit praktischen Übungen und Kurs
• ausführliches Kurskript zum Mitnehmen
• Kursgebühr 25 Euro inkl. Übungsmaterial und einem ausführlichem Skript
• kostenlose Getränke

Bei Teilnahme an beiden Kursen beträgt die Kursgebühr 40 Euro.

Die Gruppenmaximalgröße beträgt 20 Personen pro Kurs.

Wir werden jedoch die Erste-Hilfe-Kurse fest in unser Praxisangebot aufnehmen und in regelmäßigen Abständen weiterhin anbieten.

Bei Gruppen ab 10 Personen bieten wir auch nach Vereinbarung Zusatztermine an.
Sollten Sie Fragen zu unseren Erste-Hilfe-Kursen haben oder an der Durchführung, werden wir Sie gerne ausführlich informieren.

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Inzwischen laufen bereits die Vorbereitungen auf unser Sommerfest am

SAMSTAG, DEN 22. AUGUST 2009 ab 14.00 Uhr

auf vollen Touren und Sie dürfen sich bereits jetzt auf Unterhaltung und Infos rund um die Tierwelt, Erfrischungen sowie spannende Vorträge freuen.

Bis dahin wünschen wir Ihnen und Ihren tierischen Familienmitgliedern eine nicht zu heiße aber angenehme Sommerzeit.

Herzlichst Patricia Kleen und das Team der Tierarztpraxis Kleen

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Tierarztpraxis Kleen
Bernhard-Adelung-Straße 40
65428 Rüsselsheim
Tel.: (06142) 83 56 57
E-Mail: info@tierarztpraxis-kleen.de
Internet: www.tierarztpraxis-kleen.de