Newsletter Tierarztpraxis Kleen 30.08.2008

Liebe Tierfreunde,

nach längerer Pause endlich mal wieder ein Newsletter! In unserer Praxis passiert gerade einiges, daher stand leider die Zeit für einen regelmäßigen Newsletter nicht zur Verfügung - denn der Praxisbetrieb und das Wohl Ihrer Tiere geht natürlich vor.

Unsere Themen in diesem Newsletter:

(1) Vorstellung unserer neuen Mitarbeiter sowie Umbau der Praxis

(2) Bauchspeicheldrüsenunterfunktion – Verdauungsprobleme inklusive

(3) Grasmilben – es ist wieder Allergiezeit

(4) Durchfall beim Heimtier – Schnelle Hilfe nötig!

(5) Tiervermittlungs-Notfall „Garfield“

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(1) VORSTELLUNG UNSERER NEUEN MITARBEITER SOWIE UMBAU DER PRAXIS

Unsere Jahrespraktikantin Olivia Arndt ist seit dem 1.8.08 neben Frau Werner unsere zweite Auszubildende und wird den Beruf der Tiermedizinischen Fachangestellten erlernen. Frau Arndt hatte durch eine berufsorientierende Maßnahme bei uns ein Praktikum gemacht und sich dann dafür entschieden bei uns eine Ausbildung zu beginnen.
Frau Arndt ist dieses Jahr 18 Jahre alt geworden und interessiert sich für alle Tierarten, die bei uns behandelt werden. Sie selbst hat eine Katze und mehrere Hausratten bei sich zu Hause in Obhut.

Außerdem haben wir Verstärkung durch Marnie Berger-Nielsen bekommen. Frau Berger-Nielsen unterstützt uns sowohl in der Praxishygiene und Desinfektion wie auch als tierärztliche Assistenz in der Sprechstunde.
Wir freuen uns sehr, die beiden in unserem Team willkommen heissen zu dürfen.

Außerdem wird unsere Praxis vergrößert. Allen Gerüchten zum Trotz zieht die Praxis nicht um, sondern verbleibt in der Bernhard-Adelung-Strasse! Ich selbst und mein Mann sind aus der Praxis, die vorher Privatwohnung und Praxis vereinte, ausgezogen, um Platz zu schaffen für ein größeres Labor, sowie einen schönen großen und ruhigen Aufwachraum und eine Station mit moderner Videoüberwachung .

Im Obergeschoß wird nun noch ein äußerst großzügiger OP-Raum eingerichtet, damit wir zwei Tierärztinnen endlich einmal richtig Platz beim Operieren haben.
Dafür wird unser ehemaliger OP im Erdgeschoß neben den 2 bestehenden in einen zusätzlichen dritten Behandlungs- und Untersuchungsraum umgewandelt.
Auf diese Weise werden neue Möglichkeiten für Wartebereiche geschaffen, so dass der Stress für die Tiere durch Wartebereiche für spezielle Tierarten minimiert wird.
Momentan befinden wir uns mitten in der Umbauphase, doch sobald alles fertig ist, werden wir auf unserer Homepage aktuelle Bilder der Praxisvergrößerung einstellen.

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(2) BAUCHSPEICHELDRÜSEN-UNTERFUNKTION – VERDAUUNGSPROBLEME INKLUSIVE

Die Bauchspeicheldrüse ist ein sehr kleines und nur schwerlich auffindbares Organ im Bereich des Zwölffingerdarmes in der Bauchhöhle der Tiere. Sie produziert Enzyme zur Verdauung sowie Hormone für den Zuckerhaushalt der Tiere wie auch beim Menschen. Wenn die Bauchspeicheldrüse nicht mehr richtig funktioniert, kann dies sogar lebensgefährlich werden.

Die bekannteste Fehlfunktion ist der Diabetes, die Zuckerkrankheit. Diese fällt meistens durch starke Trinksucht und oft starke Abnahme der meistens etwas molligen Tiere auf. Diabetes entsteht heutzutage oftmals durch falsche Fütterung bzw. durch zu kohlenhydratreiche (Zucker, Honig, Getreide) Fütterung. Viele Futtermittel und „Leckerchen“ werden vom Hersteller leider durch Zuckerstoffe schmackhafter gemacht und sind somit oft verantwortlich für die Häufung des Diabetes.
Diabetes kann man durch eine Blutuntersuchung feststellen und durch Futterumstellung sowie durch Medikamente therapieren.

Weitere Probleme macht die Bauchspeicheldrüse, wenn sie unzureichend Verdauungsenzyme produziert. Die Tiere haben dann zumeist Durchfall oder sehr häufigen grossvolumigen Kotabsatz. Zudem ist der Kot nicht selten hell und glänzend. Die Tiere haben oft sehr grossen Appetit, magern aber dennoch oft ab. Außerdem sind häufige Blähungen und Magen-Darm-Probleme festzustellen. Durch die dauernde Unterversorgung mit den Enzymen arbeitet der Restdünndarm schlechter und die Dünndarmzotten verkleinern sich und nehmen noch weniger Nährstoffe auf. Dadurch entsteht ein akuter Vitaminmangel, der zu Blutarmut und Blutungsneigungen führen kann.

Durch eine Kot- und Blutuntersuchung kann man feststellen inwiefern die Bauchspeicheldrüse nicht richtig arbeitet und durch eine spezielle Enzymmischung, die man dem Futter zuführt, gelingt es, diese Erkrankung sehr gut zu heilen.
Wird eine Unterfunktion jedoch nicht entdeckt, kann es im schlimmsten Fall zu einer Bauchspeicheldrüsen- Entzündung kommen, die sogar tödlich enden kann.
Die Entzündung zeigt sich – auch ohne Futtergabe - in Form von häufigem Erbrechen sowie starken Bauchschmerzen. Manche Tiere legen sich dabei auf dem Rücken, um den Schmerz zu minimieren.

Eine solche Entzündung ist sogar über das Blutbild nicht einfach zu erkennen, daher können bei gleichzeitiger Therapie mehrere Untersuchungen nötig werden.
Durch eine langwierige Antibiotikatherapie sowie weitere Medikamente zur Unterstützung von Magen, Darm und Bauchspeicheldrüse kann meistens die Entzündung wieder eingedämmt werden.
Sollte also Ihr Hund häufig Durchfall haben oder häufig ohne ersichtlichen Grund erbrechen, sollten Sie eine Bauchspeicheldrüsenerkrankung als mögliche Ursache mit einbeziehen.

Bei Katzen zeichnet sich die Bauchspeicheldrüsenproblematik ebenfalls durch häufiges Erbrechen (beachten Sie jedoch, dass Katzen hin und wieder erbrechen, um sich von ihren verschluckten Haaren zu befreien, was als bedenkenlos einzustufen ist) mit Schmerzäußerungen, sowie Durchfall und Bauchschmerzen aus.

Nicht zuletzt sind auch Degus extrem kohlenhydratempfindlich und sollten daher möglichst zuckerfrei ernährt werden, denn hier droht sehr schnell Diabetes. Auch Degu-Spezialfutter sind oft leider nicht zuckerfrei, daher bitte immer genau auf die Inhaltsstoffe achten.

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(3) GRASMILBEN - ES IST WIEDER ALLERGIEZEIT

Wir merken es gerade wieder in der Praxis, es ist wieder Grasmilbenzeit. Empfindliche Tiere sollte man daher häufig vorsichtig baden oder mit einem feuchten Tuch abreiben. Insbesondere empfindlichen Hunden kann man oft gut nur die Füße baden, um den Juckreiz deutlich zu mindern.
Weiterhin gibt es diverse Präparate, um den Befall zu verhindern und die Allergieerscheinungen zu lindern.

WIE ERKENNT MAN GRASMILBEN?
Grasmilben kann man teilweise sogar im Zwischenzehenbereich erkennen. Typische Lokalisationen für Grasmilbenallergien sind jedoch Rötungen am Bauch, in der Achselhöhle, im Schenkelbereich sowie an den Pfoten. Bei Katzen kommt oft Juckreiz an den Ohren hinzu.
Sollte Ihr Tier derartigen Juckreiz aufweisen, wenden Sie sich bitte an Ihren Tierarzt, denn der Juckreiz führt durch das Kratzen zur Verletzung der Haut, so dass Pilze und Bakterien die Hautentzündung weiter verschlimmern können.
Bei nur leichten Beschwerden kann man versuchen, den Juckreiz mit einem Aloe-Vera-Gel zu lindern, nachdem man den juckenden Bereich vorsichtig mit einem hypoallergischen Shampoo gereinigt hat.

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(4) DURCHFALL BEIM HEIMTIER - SCHNELLE HILFE NÖTIG!

Durchfall ist eine der häufigsten Erkrankungen der Heimtiere, welcher oft in seiner Gefahr unterschätzt wird. Durchfall kann durch Parasiten, Pilze, Bakterien, Stress oder falsche Fütterung entstehen. Da der Magen-Darm-Trakt der Heimtiere sehr empfindlich ist und der Wasserverlust sehr schnell zu Herz-Kreislauf-Beschwerden führen kann, sollte man bei Durchfall keinesfalls Tage abwarten bis man einen Tierarzt zu Rate zieht.

Wenn Ihr Tier Durchfall entwickelt, sollte man bis zum Tierarztbesuch zunächst folgende Dinge unternehmen: genug Wasser zur Verfügung stellen sowie ausschließlich Schonkost füttern.
Als Schonkost gilt bei allen Heimtieren in erster Linie Heu, dazu sind getrocknete Kräuter möglich und evtl. noch Heupellets. Keinesfalls sollte man Blattsalat und Obst füttern. Auch das Trockenfutter und Knabberstangen sollten aus dem Käfig entfernt werden.
Ratsam ist außerdem eine oder mehrere Kotproben zum Tierarzt zu bringen damit dieser durch eine mikroskopische Untersuchung gegebenenfalls Parasiten oder Pilze feststellen kann.

Beim Tierarztbesuch können 1-2 Partnertiere bedenkenlos mitkommen, dadurch wird der Stress minimiert und ähnlich wie bei kleinen Kindern ist in der Gemeinschaft alles wesentlich weniger schlimm als alles alleine bewältigen zu müssen.

Eminent wichtig ist bei Durchfallerkrankungen die Hygiene. Der Stall sollte daher häufig gesäubert werden, um Fliegen nicht anzulocken, denn diese legen gerne Eier in den Käfig oder sogar auf das erkrankte Tier. Dieses führt dann zu Madenbefall des kranken Tieres, der oft tödlich endet.
Daher immer auch das erkrankte Tier mehrfach täglich kontrollieren und reinigen, damit Fliegen keine Gelegenheit haben, ihre Eier zu legen.

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(5) TIERVERMITTLUNGS-NOTFALL "Garfield"

Als letztes hätten wir noch einen Notfall:
Garfield, ein sehr lieber, natürlich roter Kater, kastriert, ca. 2 Jahre alt. Er ist leider, nachdem er aus schlechter Haltung herausgeholt wurde, schon durch einige Hände gegangen.
Er ist sehr aufgeweckt und äußerst menschenbezogen. In den verschiedenen Stellen hat er sich zwar immer schnell eingelebt, aber es stellte sich stets heraus, dass er mit mehreren Katzen nicht zurecht kam und dadurch unsauber oder den anderen Katzen gegenüber unfreundlich wurde.

Wir suchen daher eine neue Stelle ohne andere Katzen für diesen charmanten Racker. Er ist zwar noch nicht geimpft, aber getestet auf FIP/FIV/Leukose und bei allem negativ. Da er in der Pflegestelle den tauben Kater mobbt, sucht er möglichst schnell eine liebe Familie. Er ist kein expliziter Freigänger, im Moment ist er gerne drinnen ohne zu kratzen oder an der Tür zu stehen und zu „motzen“.
Wenn Sie Interesse haben, dann melden Sie sich gerne bei uns. Schauen Sie auf unsere Homepage, da finden sie einen ausführlichen Bericht und ein Bild von Garfield unter „Aktuelle Infos“.

Wir wünschen Ihnen einen angenehmen Spätsommer!

Ihr Praxisteam
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Tierarztpraxis Kleen
Bernhard-Adelung-Straße 40
65428 Rüsselsheim
Tel.: (06142) 83 56 57
E-Mail: info@tierarztpraxis-kleen.de
Internet: www.tierarztpraxis-kleen.de