Newsletter Tierarztpraxis Kleen 19.05.2008

Liebe Tierfreunde,

heute möchten wir Ihnen Informationen zu folgenden Themen geben:

(1) Unser neues Ultraschallgerät befindet sich nun im Einsatz

(2) Blasenentzündung: Wie erkenne ich das und was kann ich tun?

(3) Mein Tier juckt sich, was kann das sein?

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(1) UNSER NEUES ULTRASCHALLGERÄT BEFINDET SICH NUN IM EINSATZ

Seit kurzer Zeit wurde unser Praxisbestand durch ein modernes digitales Ultraschallgerät erweitert.

Die Sonografie (Ultraschalluntersuchung) ist ein in der Medizin gebräuchliches bildgebendes Verfahren. Ein wesentlicher Vorteil der Sonografie gegenüber dem in der Medizin ebenfalls häufig verwendeten Röntgen liegt in der Unschädlichkeit der eingesetzten Schallwellen. Auch sensible Gewebe wie etwa bei Ungeborenen werden nicht beschädigt, die Untersuchung verläuft weitgehend schmerzfrei.

Ultraschalluntersuchungen bieten sich häufig an, genauer gesagt immer, wenn man nichtinvasiv, also ohne operative Öffnung, in den Körper blicken möchte.
Insbesondere bei Blasenproblemen, Gebärmutteruntersuchungen, Trächtigkeitsdiagnosen, sowie Untersuchungen von Leber, Niere und Milz hat sich die Ultraschalluntersuchung bewährt. Auch Umfangsvermehrungen unter der Haut können mit Ultraschall untersucht werden, um ohne Schmerzen zu einer Verdachtsdiagnose zu gelangen.

Für eine Sonografie muss das Tier in einem kleinen Bereich der Haut geschoren werden, damit die Schallwellen ungehindert durch die Haut dringen können. Die Untersuchung kann im Stehen oder Liegen durchgeführt werden. Für die bequeme Lage des Tieres steht ein hochwertiges Ultraschalllagerungskissen bereit.
Besonderes Highlight für alle Beteiligten ist sicherlich immer der Ultraschall eines trächtigen Tieres, da auch für den Laien relativ deutlich sichtbar die Embryonen zu sehen sind. Zusätzlich bringt die Sonographie in diesem Fall Sicherheit, ob alle Embryonen leben und sich gleichmäßig entwickeln.

Sollte eine Ultraschalluntersuchung bei der Untersuchung Ihres Tieres eine Option sein, so melden Sie sich bitte vorher telefonisch, damit wir mit Ihnen einen Termin vereinbaren können.
Bei Fragen zu unseren Ultraschalluntersuchungen wenden Sie sich vertrauensvoll an uns.

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(2) BLASENENTZÜNDUNG: WIE ERKENNE ICH DAS UND WAS KANN ICH TUN?

Blasenentzündungen können unterschiedliche Ursachen bei allen Tierarten haben. Am häufigsten kommen die bakterielle Blasenentzündung sowie die Reizblase vor. Das häufigste Symptom ist der Harndrang. Die Tiere versuchen häufiger kleinere Portionen Urin abzusetzen, diese häufig auch unter Schmerzen und Lautäußerungen. Oft ist der Urin dann auch rötlich verfärbt aufgrund des Blutgehaltes im Urin. Aber: Beim Nager kann sich der Urin auch schon einmal aufgrund von Löwenzahnfütterung oder ähnlichen, verwandten Arten rot färben und hat dann in diesem Fall nichts mit einer Entzündung zu tun.

Manche Tiere zeigen bei einer Blasenentzündung andere Symptome, die man als Besitzer nicht immer gleich bei dieser Krankheit erwarten würde. So erbrechen die Tiere häufiger oder sind allgemein apathisch und zeigen verminderte Futteraufnahme.
Viele Tiere mögen sich dann nicht an der Taille anfassen lassen, schreien bei Berührung an dieser Stelle auf oder werden aggressiv. Manche zeigen sogar aufgrund der Krämpfe einen aufgeschürzten Bauch und somit einen krummen Rücken. Oft hat der Besitzer den Eindruck, dass das Tier auf Kot presst - bei solchen Symptomen bitte auch immer auf den Urinabsatz achten.

Wichtig ist: Beobachten Sie, ob Ihr Tier überhaupt noch Urin absetzen kann! Hier ist allerdings zu unterscheiden, ob die Blase bereits leer ist und daher kein oder nur tröpfchenweise Urin abgesetzt wird oder ob überhaupt kein Urin kommt, da vielleicht ein Blasenstein den Harnweg verlegt hat.

Letzteres ist ein absoluter Notfall bei dem Sie zwingend sofort zum Tierarzt oder in die Klinik fahren müssen. Denn kann überhaupt kein Urin abgesetzt werden, so steigt der Urin zurück in die Niere und kann die Nieren nachhaltig bis hin zum Nierenversagen lebensgefährlich schädigen.

Sollte Ihr Tier eher eine Reizblase haben und nur aufgrund des Reizes zum Harndrang neigen, sollten Sie bis zum baldigen Besuch beim Tierarzt versuchen mit Wärme die Schmerzen zu lindern und möglichst viel zu Trinken anbieten. Fencheltee kann durch seine krampflösende Wirkung ein wenig Linderung verschaffen.
Optimal ist es bei Verdacht einer Blasenproblematik eine Urinprobe direkt mit in die Praxis zu bringen, da die Ursache der Entzündung schneller gefunden werden kann.

Zuhause sammelt man eine Urinprobe am besten mittels eines einfachen Tricks: Bei Katzen-Urinproben befüllt man das Katzenklo anstatt mit Katzenstreu mit einer dünnen (!) Schicht aus trockenen Hülsenfrüchten (Erbsen, Linsen) oder auch trockenen Mais oder Reis. Viele Katzen nutzen diese Möglichkeit zum Uriniren und man kann den Urin entweder in ein Gefäß füllen oder mit einer Spritze aufziehen.
Bei Hunden hat sich die "Suppenlöffeltechnik" bewährt: Dazu nimmt man einen Suppenlöffel und bindet diesen an einen Stab, wenn der Hund dann uriniert, hält man den Löffel einfach darunter und füllt den so aufgefangenen Urin in ein Gefäß um.
Bei Nagern reicht es meistens diese einige Zeit ohne Streu in eine Plastikwanne zu setzen.
Der aufgefangene Urin kann notfalls über Nacht im Kühlschrank aufbewahrt und sollte dann mit dem betroffenen Tier spätestens am nächsten Tag beim Tierarzt vorgestellt werden.

Die Blasenentzündung kann viele Ursachen haben: am häufigsten ist es eine bakterielle Entzündung, aber auch Harnkristalle können die Schleimhaut der Blase so schädigen, dass diese gereizt ist. Außerdem können Polypen oder Tumoren zu Harnabsatzproblemen führen. Bei den Katzen kann eine Blasenentzündung sogar durch Stress ausgelöst werden.
Je nach Diagnose muss Ihr Tier spezielle Medikamente bekommen oder auf eine Blasendiät umgestellt werden. Dieses wird beim Tierarzt nach Diagnosestellung mit Ihnen genau besprochen werden.

Sollten Sie bezüglich dieser Thematik noch Fragen haben, wenden Sie sich gerne an uns oder Ihren Haustierarzt.

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(3) MEIN TIER JUCKT SICH, WAS KANN DAS SEIN?

Bei den Tieren werden immer häufiger Hautprobleme festgestellt. Bücher über Hautkrankheiten des Tieres sind teilweise dicker, als die über allgemeine innere Erkrankungen. Dieses liegt an den vielen Ursachen. Mit diesen Beitrag können wir somit gar nicht alle Probleme ansprechen, sondern nur den Blick für die Symptome und mögliche Ursachen schärfen.

Es gibt insgesamt mehrere Symptomkomplexe, die mit dem Symptom "juckender Haut" einhergehen:
  1. Parasitenbefall
  2. Pilzerkrankungen
  3. bakterielle Hauterkrankungen
  4. allergische Hauterkrankungen
  5. genetische oder immunbedingte Hauterkrankungen
Wenn Sie also mit einem Tier in die Praxis kommen welches unter Juckreiz leidet, ist es optimal, wenn man sich schon ein wenig vorbereitet hat auf die Fragen des Tierarztes:
  • Seit wann besteht der Juckreiz?(z.B.: seit Tagen? Oder ist es ein langfristiges Problem? Oder ein periodisches?)
  • Wann ist er besonders schlimm? (z.B.: direkt nach dem Aufstehen? Nach dem Spazierengehen? Beim Spielen? Morgens oder abends? Nach dem Füttern? In bestimmten Jahreszeiten?)
  • Wie äußert sich der Juckreiz? (heftiges Kratzen oder benagen der Hautpartie? Wälzen? Unruhe? - Nagetiere hüpfen häufig bei Juckreiz)
  • Wo hat der Juckreiz angefangen? (Hautpartie)
  • Wie veränderte sich das Hautbild? (bei länger währendem Juckreiz?)
  • Was bekommt das Tier zu fressen? (Bitte gerne die Inhaltsstoffe aufschreiben oder die Verpackungen mitbringen)
  • Welche Leckerchen bekommt es? (von Ihnen, den Nachbarn, der Pflegestelle)
  • Sind andere Familienmitglieder von ähnlichen Symptomen geplagt?
  • Gibt es noch andere Probleme beim Tier? (z.B. Durchfall, Erbrechen, Verhaltensauffälligkeiten?)
Diese Fragenliste kann sicherlich noch um einiges verlängert werden, umfasst aber schon einmal das wesentliche.

Ein Tierarzt kann häufig aufgrund der Lokalisation oder aufgrund des Hautbildes eine Verdachtsdiagnose stellen. Oft ist aber für die genaue Diagnosestellung eine kleine Hautprobe nötig. Dazu wird dann ein wenig Haut abgeschabt und ins Labor geschickt.
Mit dieser Hautprobe kann meistens eine Diagnose gestellt werden, wenn die Ursache auf Bakterien, Parasiten oder Pilzen zurückzuführen ist. Bei allergischen oder anderen Hauterkrankungen kann die Diagnosestellung manchmal langwieriger werden, jedoch kann durch eine Diagnose das Leiden des Tieres zumindest gelindert werden, so daß sich die Mühe am Ende lohnt.

Sollten Sie zu diesem Krankheitskomplex noch Fragen haben, stehen wir Ihnen gerne mit einer ausführlichen Beratung zur Seite.

Wir wünschen Ihnen einen sonnigen Start in den Frühsommer!

Ihr Praxisteam
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