Newsletter Tierarztpraxis Kleen 26.02.2008

Liebe Tierfreunde,

heute möchten wir Ihnen Informationen zu folgenden Themen geben:

(1) Die Zeckenzeit hat bereits begonnen

(2) Tipp: Regelmässige Kotuntersuchung bei Nagern

(3) Aufruf der Bundestierärztekammer: Katzenkastration verhindert Katzenjammer

(4) In eigener Sache: OP-Termine

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(1) DIE ZECKENZEIT HAT BEREITS BEGONNEN

Die ungewöhnlich warme Witterung hat auch in der Tierwelt ihre Folgen: wir haben in unserer Praxis bereits erste Zecken entfernt. Daher denken Sie bitte auch schon jetzt an eine wirksame Zeckenprophylaxe.

In Deutschland sind mittlerweile verschiedene Zeckenarten beheimatet, die eine Vielzahl an Erkrankungen übertragen können. Diese Erkrankungen können zu langwierigen und lebensgefährlichen Krankheiten (Borelliose, Anaplasmose, Babesiose, FSME etc.) führen.
Zur Zeckenbekämpfung gibt es verschiedene Methoden. Wichtig ist dabei die repellente (abstossende) Wirkung, so dass die Zecken nicht zubeissen wollen.

Es gibt zur Zeckenprophylaxe Spot-On's (flüssige Präparate, die auf die Nackenhaut getropft werden) oder auch Halsbänder. Neu ist ein homöopathisches Mittel, welches täglich auf das Tier aufgetragen wird und ebenfalls durch einen (für Zecken) unangenehmen Geruch die Zecken abhält.

Die grundlegende Maßnahme besteht in jedem Fall darin, das Tier nach jedem Spaziergang oder Freigang nach den kleinen Plagegeistern abzusuchen. Denn falls sich nämlich doch einmal eine Zecke festbeissen sollte, werden die meisten Krankheiten erst nach mehreren Stunden übertragen und eine Entfernung der Zecken kann so weitaus Schlimmeres verhindern.

Unser Tipp; Sollten Sie Fragen bzgl. Zeckenprophylaxe haben, lassen Sie sich umfassend bei uns oder jeder anderen Tierarztpraxis umfassend und individuell beraten.

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(2) TIPP: REGELMÄSSIGE KOTUNTERSUCHUNG BEI NAGERN

Es treten immer häufiger lebengefährliche Verdauungsstörungen bei Kaninchen und Meerschweinchen auf. So genannte TYMPANIEN erkennen Sie an vermehrtem Bauchumfang, sowie häufig fehlendem Kotabsatz oder durchfallartigem weichen Kot. Außerdem sind die Tiere apathisch und verweigern zuimeist ihr Futter. In diesem Augenblick ist die Erkrankung ihres Tieres ein Notfall, denn häufig überleben diese nicht einmal die folgende Nacht.

Diese Tympanien werden einmal durch FALSCHES FUTTER (viel Kohl oder ungewohntes Futter in größeren Mengen) oder durch Hefebefall oder Kokzidienbefall im Darm hervorgerufen.

HEFEN sind Pilze, die sich im Darm besonders bei zuckerhaltiger Fütterung, ansiedeln. Viele Leckerchen aber auch oft leider schon das Kraftfutter enthalten grosse Mengen Zucker. In der Regel kann man Hefebefall bereits durch eine Ernährungsumstellung beseitigen.

KOKZIDIEN sind Parasiten, die sich ebenfalls im Darm ansiedeln. Sie können die Verdauung hochgradig verschlechtern und führen oft zusätzlich zu einer Dysbacterie (falsche Zusammenstellung der Bakterienflora) im Darm.
Es kommt dann zu einer vermehrten Gasbildung, die somit den Dar lahmlegt und zu starken kolikartigen Schmerzen führt.

Aus diesem Grund bieten wir mittlerweile KOTUNTERSUCHUNGEN an, um analog zur Behandlung beim Hund einen zu starken Parasitenbefall zu verhindern. Je nachdem was in der Kotuntersuchung gefunden wird, wird ein individueller Behandlungsplan, der wie oben beschrieben manchmal schonenderweise nur aus einer Futterumstellung besteht, für Ihr Tier aufgestellt.
Wenn Sie Ihr Tier dahingehend untersuchen lassen wollen, bringen Sie uns einfach von möglichst 3 aufeinanderfolgenden Tagen den Kot ihres Tieres mit. Bei mehreren Tieren reicht uns eine Sammelprobe, da anzunehmen ist, dass bei einem Parasitenbefall alle Tiere betroffen sind.
Die Kotuntersuchung empfehlen wir 1-2x jährlich als Prophylaxe und bei Kotauffälligkeiten (Durchfall, veränderte Farbe, Größe oder Konsistenz) am besten zeitnah.

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(3) AUFRUF DER BUNDESTIERÄRZTEKAMMER: KATZENKASTRATION VERHINDERT KATZENJAMMER

Katzen und Kater, besonders frei laufende, sollten jetzt kastriert werden. Das erleichtert nicht nur das Zusammenleben von Katze und Mensch, sondern kann auch für die Gesundheit der Tiere gut sein.

Und so entzückend junge Kätzchen auch sind - bei weitem nicht alle finden liebevolle und verantwortungsbewusste Besitzer. Noch immer werden viele Katzenwelpen gesetzeswidrig getötet oder einfach ausgesetzt.
Die Überlebenden verwildern, sind meist unterernährt und verenden oft genug an Infektionskrankheiten wie beispielsweise der Katzen- Leukose oder dem Katzenschnupfen-Komplex.

Viele Tiere werden auch überfahren - eine Gefahr, der natürlich jede Katze ausgesetzt ist, die sich frei bewegen darf. Allerdings streifen paarungsbereite Katzen und Kater deutlich weiter und ausgiebiger herum als ihre kastrierten Artgenossen.

Die Kastration wirkt außerdem auch direkt lebensverlängernd: Bei Tieren beiderlei Geschlechts werden viele hormonabhängige Erkrankungen verhindert oder zumindest drastisch reduziert.

Als zusätzlicher Vorteil der Kastration gilt, dass sich das Zusammenleben von Mensch und Tier nach der Operation oft erheblich angenehmer gestaltet. Denn eine Katze wird nicht mehr rollig und nächtelange Jaulkonzerte gehören der Vergangenheit an.
Rechtzeitig kastrierte Kater stellen nach dem Eingriff das unangenehm geruchsintensive Urinmarkieren ein und der Drang herumzustromern wird eingedämmt.

Als Folgeerscheinungen einer Kastration kann gegebenenfalls eine Gewichtszunahme auftreten. Dies lässt sich jedoch durch entsprechende Fütterung sehr gut kontrollieren. Katzenbesitzer sollten sich auf jeden Fall von ihrer Tierärztin bzw. ihrem Tierarzt beraten lassen.

Kastrieren schützt Ihre Katze und verhindert Katzenelend durch unkontrollierte Vermehrung!

(Quelle: Aufruf der Bundestierärztekammer)

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(4) IN EIGENER SACHE: OP-TERMINE

Wir sind im Moment sehr mit Operationsterminen ausgelastet und haben daher eine Wartezeit bzw. schieben dringende Operationen noch zusätzlich in der Mittagspause dazwischen.

Aus diesem Grunde ist es dann sehr ärgerlich, wenn der Operationstermin nicht wahrgenommen wird UND dieses nicht 24 - 48 Stunden vorher abgesagt wird. Denn in diesem Augenblick könnten wir dann andere Tiere, die den Operationstermin dringend benötigt hätten, noch früher behandeln, was durch eine fehlende oder zu späte Absage bedauerlicherweise nicht mehr möglich ist.

Daher bitten wir Sie, einen Operationstermin frühzeitig abzusagen, wenn Sie den Termin nicht wahrnehmen können.

Eigentlich sind wir juristisch berechtigt bei nicht eingehaltenen Operationsterminen, die nicht vorher abgesagt werden, die KOMPLETTE Operationsrechnung trotzdem in Rechnung zu stellen. Dieses behalten wir uns auch weiterhin vor, möchten allerdings eigentlich nicht zu solchen Mitteln greifen.

Aber in dem Augenblick, wenn der Termin zu kurzfristig nicht wahrgenommen werden konnte, können wir leider einen dringenden Termin nicht mehr einschieben, da ein operiertes Tier vor der Operation ca. 12 Stunden vorher nüchtern sein sollte.

Da uns Ihre Tiere sehr wichtig sind, nehmen wir uns für jeden Operationstermin Zeit, um
  • Ihr Tier vorher zu untersuchen,

  • es optimal für die Operation vorzubereiten,

  • es in Ruhe ohne Zeitdruck schonend zu operieren und

  • dann in der Aufwachphase bis zu Ihrem Eintreffen zu überwachen.

Zusätzlich versuchen wir nach der Operation durch ein Gespräch und Infomaterial auch bei Ihnen zuhause eine möglichst gute Nachsorge zu ermöglichen. Dies funktioniert am besten, wenn Sie an unserer Erfahrung in einem Gespräch teilhaben und wir Ihnen erklären wie Sie Ihr Tier am besten zuhause versorgen.

Diese umfangreiche und professionelle OP-Durchführung und Betreuung braucht Zeit, die wir uns gerne nehmen und daher wollen wir pro Tag nur eine bestimmte Kapazität an Operationen annehmen, damit die Operation Ihres Tieres mit der entsprechenden Sorgfaltspflicht durchgeführt werden kann.

Daher bitten wir Sie: kommen Sie zu angegebenen Terminen pünktlich.

Außerdem sollten Hunde und Katzen 12 Stunden nüchtern sein (Wasser ist bis 2 Stunden vor OP erlaubt), Frettchen dürfen lediglich 4-5 Stunden nüchtern sein und Nager sollten ruhig mit Futterration im Transportkennel gebracht werden.

Sollte Ihr Tier vorher erkranken oder Sie sind sich nicht sicher, ob Ihr Tier in Narkose gelegt werden kann, dann untersuchen wir gerne einige Tage vorher oder am Vortag Ihr Tier, so dass eine Behandlung - wenn erforderlich - frühzeitig erfolgen kann.

Wir wünschen Ihnen einen schönen zeckenfreien Vorfrühling!

Ihr Praxisteam
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Tierarztpraxis Kleen
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