Newsletter Tierarztpraxis Kleen 27.12.2006

Liebe Tierfreunde,

unsere heutigen Themen lauten:

(1) Bachblütentherapie – Unsinn oder wirklich eine Hilfe?

(2) Schneegastritis beim Hund

(3) Narkose bei Heimtieren

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(1) BACHBLÜTENTHERAPIE - UNSINN ODER WIRKLICH EINE HILFE?

"Behandle die Persönlichkeit und nicht die Krankheit"
ist der Leitsatz von Dr. Bach.

Dr. Bach lebte von 1886 bis 1936 in England. An der Universität in Cambridge studierte er Medizin und arbeitete zunächst einige Jahre als Schulmediziner und Wissenschaftler.
1922 erfuhr er von den Lehren Hahnemanns (Begründer der westlichen Homöopathie) und fand seine Beobachtungen bestätigt, dass Krankheiten aus körperlichen und seelischen Komponenten resultieren. Bei seinen Studien fand er zuletzt 38 Blüten und Pflanzen – die sog. Bachblüten – die nicht nur bei akuten und chronischen Problemen helfen sollten, sondern auch schon prophylaktisch gegeben werden können, wenn man den Charakter seines Tieres genau kennt und um seine „Schwachpunkte“ weiß.

In England oder Irland sind die Bach-Blüten sehr geschätzt und verbreitet. Inzwischen erreicht die Bach-Blütentherapie, die von Dr. Edward Bach, einem englischen Arzt, entwickelt wurde, auch in Deutschland einen größeren Bekanntheitsgrad.
Die bei uns wohl bekanntesten Bach-Blüten sind die Rescue- bzw. Notfalltropfen, eine von Dr. Edward Bach selbst zusammengestellte Kombination aus fünf verschiedenen Blüten. Sie sollten in keinem Haushalt fehlen und sie können, wie schon der Name sagt, bei allen kleinen und größeren Notfällen helfen.

Rescue-Tropfen (mittlerweile gibt es auch Globuli für Nager und Katzen, diese sind wesentlich geeigneter oder man lässt sich die Tropfen beim Apotheker auf Wasserbasis und nicht auf Alkoholbasis anmischen) sind zum Beispiel sehr hilfreich, um den Tierarztbesuch zu erleichtern.

UNSER TIPP:
Schon zu Hause gibt man die erste Dosis, im Wartezimmer erfolgt dann die zweite, dadurch wird das Tier wesentlich stressfreier dem Tierarzt vorgestellt. Der Tierarztbesuch wird so von Mensch und Tier weniger problembehaftet aufgenommen und Ihr Tier fühlt sich beim Tierarzt wesentlich entspannter.

Für die anderen Bachblüten braucht es ein wenig Erfahrung, um sie richtig einzusetzen. Sie bewirken positives bei Trauer, Unsauberkeit, Trennungsangst mit Zerstörungswut oder völligem Zurückziehen, Aggression, Unsicherheit, Unverträglichkeiten in Tiergruppen und werden auch besonders bei der Verhaltenstherapie unterstützend eingesetzt.
Viele Patientenbesitzer waren schon erstaunt, wie viel so kleine Kügelchen oder Tropfen bei Ihrem „Problemtier“ bewirken konnten.

Haben Sie Fragen zu den Bachblüten? Dann fragen Sie uns – wir helfen gerne weiter.

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(2) SCHNEEGASTRITIS BEIM HUND

Kennen Sie das vielleicht: Ihr Hund tollt auf der verschneiten Wiese und beißt begeistert in den Schnee?

Vor der daraus oft resultierenden Schneegastritis beim Hund (aber auch bei jedem anderen schneefressendem Tier) möchten wir heute warnen.
Schon kleine Mengen aufgenommenen Schnees können zu schlimmen Magenschleimhautreizungen führen, die lebensbedrohlich aufgrund von Wasserverlust und Magenblutungen werden können.

Daher passen Sie besonders bei Hunden, aber auch bei der „schneeflockenfangenden“ Katze auf, dass sie keinen Schnee aufnehmen.
Sollte dies schon erfolgt sein und das Tier reagiert mit Erbrechen, suchen Sie möglichst Ihren Tierarzt auf, um die Gastritis möglichst schnell wieder in den Griff zu bekommen.

Sollte das Tier Schnee aufgenommen haben, können Sie versuchen, evtl. eine Schleimhautüberreizung auch mit ein wenig Maloxan, Riopan oder vergleichbare Medikamente (jedoch stets in Gelform!) zu verhindern. In vielen Fällen reicht dies aber leider nicht aus.

Bitte seien Sie sonst mit Verabreichung von Human-Arzneimitteln vorsichtig (Schmerzmittel für Kinder können beispielsweise bereits tödlich für Hund und Katze sein).

Bevor die weiße Pracht Ihrem Liebling solche Probleme bereitet, rufen Sie uns an – wir helfen gerne weiter.

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(3) NARKOSE BEI HEIMTIEREN

Früher war die Narkose beim Heimtier aufgrund von schlecht verträglichen Narkosemitteln ein Glücksspiel – heutzutage kann man mit modernen Injektionsnarkosemitteln eine relativ sichere Heimtiernarkose erwarten, in dem das Tier völlig schmerzfrei schläft und nach erfolgtem Eingriff wieder schnell und gut erwacht.
Gegenmittel der Narkosemittel machen eine Narkose gut lenkbar. Wenn der Eingriff erfolgt ist, wird das Gegenmittel verabreicht und das Tier wacht verhältnismäßig schnell auf. So stellen Kastrationen bei den männlichen Heimtieren, aber auch andere Operationen keine Risiko-Operation mehr dar.
Ein Narkoserisiko besteht natürlich bei Heimtieren, wie auch bei Hund oder Katze und im übrigen auch beim Menschen immer, aber es ist wesentlich geringer als vor ein paar Jahren.
Auch exotischere Rassen wie Chinchillas, Degus, Farbratten und Wüstenrennmäusen können mit diesen Narkosemitteln sicher narkotisiert werden.

Unser MEDIZINISCHER RAT:
Überaus wichtig ist bei Nagern, dass sie vor und nach der Narkose sofort wieder fressen dürfen, damit die Darmflora stabil bleibt. Daher müssen sie vor der Narkose auch nicht hungern.

Sollten Sie Fragen zu unseren Narkosen, deren Überwachung sowie den Operationstechniken haben, geben wir Ihnen gerne detailliert Auskunft über unsere Möglichkeiten.

Freundliche Grüsse,
Ihr Praxisteam
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